10.08.2022 - War ein regionaler Arbeitsmarkt bereits vor der Corona-Pandemie gut mit digitalem Kapital - also mit Computern und anderer Informations- und Kommunikationsausrüstung (IKT) - ausgestattet, führte dies in den ersten acht Monaten der Pandemie dazu, dass deutlich weniger Arbeitnehmer/innen in Kurzarbeit gehen mussten.
von Christina Rose
Dies traf vor allem auf Regionen zu, in denen es durch digitales Kapital einen entsprechend hohen Prozentsatz an Beschäftigen gab, die auch in Heimarbeit arbeiten konnten. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des ZEW Mannheim
. Regionen mit wenig digitalem Kapital hingegen waren im Nachteil: So lag in Gegenden, die hinsichtlich der Ausstattung mit digitalem Kapital zum unteren Fünftel in Deutschland zählten, der Anteil der Arbeitnehmer/innen in Kurzarbeit während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 bis zu 25 Prozent über dem Durchschnitt.
Die Möglichkeit, Arbeit von zu Hause aus zu erledigen, ist ein Faktor, der die Häufigkeit der Inanspruchnahme von Kurzarbeit beeinflusst, aber nur in Arbeitsmarktregionen mit ausreichendem digitalen Kapital. "Dass Beschäftigte überhaupt von zu Hause aus arbeiten können, wird erst durch eine geeignete Ausstattung mit digitalem Kapital ermöglicht, etwa durch ein gut funktionierendes Virtuelles Privates Netzwerk (VPN) und eine angemessene IKT-Unterstützung", erläutert Dr. Sarra Ben Yahmed
, eine der Autorinnen der Studie und Wissenschaftlerin im ZEW-Forschungsbereich 'Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen'. Allein die Möglichkeit, Arbeit von zu Hause aus zu erledigen, führte aber noch nicht dazu, dass weniger Beschäftigte in Kurzarbeit waren: Gegenden mit niedriger Digitalkapital-Ausstattung wiesen unabhängig von ihrem Heimarbeitspotenzial gleich hohe Kurzarbeitsquoten auf.
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